Stimmtherapie
In einer immer stärker auf Kommunkation ausgerichtete Gesellschaft wirken sich Störungen der Stimme, des Sprechens und der Sprache zunehmend negativ auf die davon betroffenen Menschen aus. Die Stimme ist der direkte
Kommunikationsweg zwischen den Menschen. Wir nehmen ständig verschiedene Stimmen wahr und benutzen unsere eigene Stimme, um uns mitzuteilen. Dazu wollen wir verstanden werden und das Verstehen ist nicht nur vom Gehör des Zuhörers abhängig, sondern auch vom Stimmklang. Ist die Stimme kräftig, angenehm, klangvoll, stabil, ist es dem Sprecher möglich klangvoll und ohne Anstrengung zu sprechen, dann ist alles in Ordnung.
Manchmal stellen sich schleichend oder spontan nach einem Infekt Probleme ein, die Stimme versagt, das Sprechen strengt an, es kommt zu Heiserkeit, häufiges räuspern, rauer Stimmklang - man zieht sich zurück, man wir schlecht verstanden.
Heiserkeit, die länger als 1 Woche anhält sollte auf jeden Fall HNO-ärztlich untersucht werden, um die Ursache festzustellen. Manchmal ist es dann sinnvoll eine logopädische Therapie zu beginnen.
Was ist Stimmtherapie?
Zunächst wird ein Anamnesegespräch geführt und es erfolgt eine Beratung. In der Therapie fließen Atem-, Körper- und Stimmübungen
ein. Denn unser „Sprechorgan“, der Kehlkopf , wird über Muskeln gesteuert und wie überall im
Körper, kann man auch diese Muskeln trainieren. Hier gibt es verschiedene Ansätze und Möglichkeiten ein spezifisches und individuelles Training durchzuführen. Der Muskeltonus und der Atem
spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch den Ausatemstrom erzeugen wir schließlich die produzierten Töne.
Für wen ist Stimmtherapie?
Bei Problemen wie oben
beschrieben, oft in Zusammenhang mit Berufen, in denen man die
Stimme stärker beansprucht z.B. Lehrer, Berufssprecher, Erzieher,
Mitarbeiter von Callcentern u.ä.
Kinder mit heiserem Stimmklang oder Schreiknötchen
Störung der Stimme nach Schlaganfall oder in Verbindung mit einer neurologischen Erkrankung
Lähmung der Stimmlippen z.B. nach Operationen oder Infekten
Einige Stimm-Tipps für den Alltag
° husten statt räuspern
° viel über den Tag verteilt trinken
° angestrengtes Sprechen gegen Lärm vermeiden (Raum prüfen)
° sprechen mit individueller Sprechstimmlage; evtl. mit Summen „aufwärmen“
° bei Heiserkeit nicht flüstern, möglichst Stimmruhe einhalten
° ausgewogene Mund- und Nasenatmung
° vor Sprechbeginn kurz ausatmen
° beim Sprechen eine Kombination aus Bauch- und Flankenatmung nutzen
° deutliche Artikulation spart Stimmkraft
° Sprechen ist eine Funktion der Ausatmung: Atemregulierung z.B. bei Lampenfieber
° Ruheatemrhythmus: Einatmung, Ausatmung und Pause
° bemühen Sie sich um eine aufrechte Körperhaltung beim Sprechen
° physiologische Sitz- und Stehhaltung mehrmals täglich einnehmen
° bei Heiserkeit, die länger als 5 Tage besteht, einen HNO Arzt aufsuchen
° beim Telefonieren gestikulieren, lächeln, deutlich artikulieren, den
Hörer nicht einklemmen und in gekrümmter Haltung länger sprechen